Diablo Immortal

Bild: Fredrick Tendong / unsplash.com

Diablo Immortal: Pay2Win oder nicht?

Seit Diablo Immortal offiziell verfügbar ist, wird rund um das Spiel stark debattiert. Zum einen hat das Spiel sehr wohl gute Kritiken bekommen, doch zum anderen gibt es neben technischen Problemen noch die Problematik um die Pay-to-Win-Spielmechanik. Der Spieleentwickler Blizzard streitet ab, dass diese in dem Spiel so vorhanden ist.

Sicher ist auf jeden Fall, dass Diablo Immortal ein Free-to-Play-Spiel ist. Immerhin ist es ja möglich, das Spiel einfach herunterzuladen und sofort loszulegen. Trotzdem üben viele Spieler Kritik. Manche Spieler haben schon viele tausend Euro in das Spiel investiert und vergleichen das Spiel bereits mit einem Casino ohne Lizenz. Es ist einfach so, dass man einen gewissen Einsatz leisten muss, um Vorteile zu erhalten, und das Glück eine große Rolle spielt. Also ist das Pay2Win System wirklich mit Glücksspiel gleichzusetzen?

Pay to Win und was es bedeutet

Das Pay-to-Win-Prinzip war früher vorwiegend bei kostenlosen Spielen verbreitet. Diese Ingame-Käufe stellten für die Entwickler die einzige Möglichkeit zur Finanzierung dar. Auf dieses System setzen inzwischen aber auch schon Vollpreis-Titel. Das Prinzip der Pay-to-Win-Spiele liegt darin, dass man sich durch den Einsatz von echtem Geld viel Zeit sparen kann, da man so den Fortschritt optimal beschleunigt.
Dieses System findet bei einer großen Zahl von Spielern in verschiedenen Spielen immer größeren Anklang. Doch welche Games sind das?

FIFA

Das Team kann im FUT-Modus mit neuen Spielern immer weiter verbessert werden. Hierbei werden die Spieler in Paketen gezogen, die wiederum FIFA-Coins kosten. Im Spiel selbst ist es nur schwer möglich, FIFA-Coins zu verdienen, insofern ist es fast unmöglich, dass man sich ohne gekaufte Coins verbessert.

NBA 2K

Die Entwicklung des Spielers steht im beliebten MyPlayer-Modus im Fokus. Bezahlt wird diese mit der virtuellen Währung VC. Das bedeutet aber auch, je besser der Spieler wird, desto mehr VCs werden notwendig.

Star Wars & Co.

2017 sorgte EA mit Star Wars: Battlefront II für einen Gaming-Skandal, weil man hier die Lootboxen mit Kristallen kaufen konnte, die allerdings gegen Echtgeld erhältlich waren. Das war deshalb so problematisch, weil der Inhalt der Lootboxen einen extremen Vorteil im Spiel bedeuteten. Spieler, die keine Lootboxen kauften, waren somit klar im Nachteil.

Inzwischen sind kaufbare Gegenstände im Spiel auf allen Plattformen zur Normalität geworden. Allerdings handelt es sich nur dann um Pay to Win, wenn daraus echte Vorteile im Spiel resultieren. Rein kosmetische Gegenstände, wie man sie bereits seit Langem von World of Warcraft kennt, bezeichnen hier das genaue Gegenteil.

Da etwa besondere Reittiere oder Haustiere keine besseren Werte haben, bringen sie auch keinen wirklichen Vorteil. Das bedeutet, dass die beliebten Fortnite-Skins letztlich nur das Aussehen beeinflussen und nicht zu Pay to Win zählen.

Diablo Immortal: Pay2Win oder nicht

Ein riesiger Shitstorm von den Fans von Diablo Immortal hat dazu geführt, dass Activision Blizzard verspricht, nun eine Lösung für das Problem zu finden. Weiterhin denken die Entwickler auch über eventuelle Entschädigungen für die betroffenen Spieler nach. In den vergangenen Wochen war vielfach zu lesen, dass es einen großen Skandal beim Free2Play-Spiel Diablo Immortal gab.

Im Mittelpunkt stand hier die falsche Beschreibung eines legendären Edelsteins. Von dieser Beschreibung fühlten sich viele Spiele in die Irre geführt. Daraus resultierte dann der bereits erwähnte massive Shitstorm. Nach den Wochen der Empörung will Activision Blizzard inzwischen auf diese massive Kritik reagieren, was vielen Fans jetzt Anlass zur Hoffnung gibt.

Die Lootboxen sind der Dreh- und Angelpunkt

Mithilfe der Lootboxen werden die Charaktere voll ausgestattet. Es gibt Berechnungen, die besagen, dass es 100.000 Dollar und mehr kosten kann, um eine Spielfigur vollständig aufzurüsten. Vor dem Release gab es aber diesbezüglich Aussagen von dem Director Wyatt Cheng. Er äußerte, dass es in Diablo Immortal keine Möglichkeit geben wird, Ausrüstungsgegenstände mit Geld zu erwerben oder aufzuwerten.

Die legendären Edelsteine sind aber definitiv das A und O für das Endgame. Die Ausrüstung kann man tatsächlich nicht kaufen, aber dafür die legendären Edelsteine. Doch genau diese Edelsteine sind neben der herkömmlichen Ausrüstung und den Erfahrungspunkten eine der drei Säulen des Fortschritts. In höheren, genauer gesagt der höchsten Stufe, können die Objekte allerdings ausschließlich mithilfe des Inhalts der Lootboxen erworben werden.

Das führte dazu, dass Cheng in der jüngeren Vergangenheit auf Twitter hinsichtlich seiner Aussagen angesprochen wurde. Man stellte ihm unter anderem die Frage, ob Edelsteine keine Ausrüstung seien. Auch ein Vergleich zu Candy-Crush-Entwickler King wurde gezogen, der sich ja schließlich auch nicht dafür rechtfertigen würde, dass er 100 Dollar für eine Packung Leben in seinem Spiel verlangt.

Doch die Blizzard-Entwickler ließen sich mit einer Antwort Zeit. Offenheit wäre für die meisten Fans bereits vollkommen ausreichend gewesen. Sie warteten nur darauf, dass Blizzard Pay to Win zugibt. Diesen Fakt wollte der Entwickler jedoch nicht zugeben und er blieb im Grunde bei seiner Darstellung, dass allem Anschein nach Pay-to-Win-Vorwürfe im Zusammenhang mit Edelsteinen eine Fehlinformation seien.

Activision Blizzard äußert sich zum Edelstein-Skandal

Schon kurz nach dem ersten Shitstorm hat sich das Entwicklerteam dann zu Wort gemeldet und kündigte einen Hotfix für das Problem an. Allerdings fehlte den Fans dann aber die ausführliche Stellungnahme. Inzwischen aber hat sich das geändert, denn die Community Manager SinfulScribe hat sich zu dem Thema geäußert. Hier wurde dann auch auf die Forderung vieler Fans nach einer Entschädigung eingegangen.

Aufgrund der Reaktion darf man der Hoffnung sein, dass sich hier bald etwas tun wird. Denn in diesen Äußerungen von SinfulScribe war zu vernehmen, dass man sich mit den Problemen hinsichtlich der Genauigkeit von Beschreibungen bei bestimmten legendären Edelsteinen befassen wird. Die Entwickler sehen ein, dass vor allem die Effekte dieser Edelsteine beim Fortschritt und den Builds der Spieler eine zentrale Rolle spielen.

Nun soll geprüft werden, welche Auswirkungen hier entstanden sind, um in der Folge dann den betroffenen Spielern eine Entschädigung anbieten zu können. Das ist aber zum einen zeitaufwendig und zum anderen bedarf es der Datensammlung. Sobald all diese Problematiken geklärt sind, werden die Fans sofort entsprechend informiert.

An dieser Stelle wird sehr deutlich, dass Activision Blizzard den Ernst der Lage erkannt hat und eine klare Bereitschaft zur Kompensation signalisiert. Es bleibt abzuwarten, welche Lösung gefunden wird und ob die Fans von dem Game damit zufrieden sind.

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